Für Unternehmen, die über keine hauseigene Handelskapazität verfügen, übernehmen diese Anbieter die Flexibilitätsvermarktung in vollem Umfang – sie wickeln die Transaktionen ab und optimieren den Markt durch aggregierte Kapazitäten verschiedener Quellen. Daher sind sie wichtige Partner für die Monetarisierung von Flexibilität und den Eintritt in komplexe Marktstrukturen.
Was ist Flexibilitätsvermarktung im Energiesektor?

Flexibilitätsvermarkter sind Unternehmen, die die direkte Teilnahme an den Energiemärkten für andere Parteien erleichtern, die möglicherweise nicht über die Mittel oder das Fachwissen verfügen, um eigenständig in den Markt einzutreten. In der Regel handeln sie im Auftrag von Stromerzeugern, Energieverbrauchern oder Zwischenhändlern, um komplexe Vorgänge beim Kauf oder Verkauf von Energie auf den Großhandelsmärkten abzuwickeln. Durch die Dezentralisierung der Energiesysteme, bei der große Kraftwerke zunehmend durch kleine erneuerbare Anlagen ergänzt oder ersetzt werden, wenden sich kleinere Unternehmen an Anbieter von Flexibilitätsvermarktung, die Aufgaben wie Energiehandel, Risikomanagement und Einhaltung von Vorschriften übernehmen.
Im Wesentlichen öffnet ein Flexibilitätsvermarkter seinen Kund:innen die Tür zu den Strommärkten, indem er eine Brücke zwischen den physischen Energieanlagen und den Marktplattformen, auf denen Strom gehandelt wird, schlägt.
Teilweise werden Anbieter von Flexibilitätsvermarktung auch als Direktvermarkter oder Direktmarktzugangsanbieter (DMA) bezeichnet. Auf den europäischen Märkten beispielsweise melden sich Produzenten erneuerbarer Energien häufig bei solchen Anbietern an, um ihren Wind- oder Solarstrom auf dem Markt zu verkaufen. In einigen Ländern wie Deutschland ist dies sogar für Betreiber großer Energie- oder Kraft-Wärme-Kopplung(KWK)-Anlagen Vorschrift. Flexibilitätsvermarkter verfügen zudem über Handelsschalter (welche oft rund um die Uhr in Betrieb sind) und können durch Zugang zu Börsen-Mitgliedschaften, Lizenzen und technischen Infrastrukturen an Energiebörsen oder Ausgleichsmärkten teilnehmen. So ermöglichen sie ihren Kund:innen marktbasierte Einnahmen durch ihre eigens produzierte Energie zu erwirtschaften, ohne dass sie die komplexen Handelsgeschäfte selber abwickeln müssen.
Dienstleistungen in der Flexibilitätsvermarktung
Flexibilitätsvermarkter stellen eine Vielzahl an Leistungen zur Verfügung, um die Marktteilnahme zu vereinfachen. Je nach Anbieter und Kund:innenbedürfnis können die Dienstleistungen umfassend oder à la carte sein. Zu den wichtigsten Leistungen zählen:

Großhandel (Ausführung und Zugang)
Anbieter von Flexibilitätsvermarktung ermöglichen ihren Kund:innen Zugang zum Stromhandel an den Day-Ahead-, Intraday- und Terminmärkten (manchmal auch zu Gas oder anderen Rohstoffen). Dort wickeln sie den Kauf oder Verkauf von Energie an Strombörsen oder auf außerbörslichen Plattformen ab. So ermöglichen Flexibilitätsvermarkter beispielsweise den Zugang zu großen Börsen wie EPEX SPOT, EEX oder ähnlichen Börsen, ohne dass die Kund:innen in eine Börsenmitgliedschaft oder eine Handelsinfrastruktur investieren müssen.
In vielen Fällen können die Kund:innen einfach Handelsgeschäfte oder Volumina anfordern, und der 24/7-Handelsschalter des Anbieters führt die Aufträge in ihrem Namen zu den besten verfügbaren Preisen aus.
Ausgleichs- und Systemdienstleistungen
Ausgleichs- und Systemdienstleistungen umfassen die Verwaltung der Ausgleichsverantwortung der Kund:innen und die Monetarisierung der Flexibilität auf den Märkten für Hilfsdienste. Anbieter von Flexibilitätsvermarktung fungieren häufig als Ausgleichsverantwortliche und unterstützen darin, Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht zu halten, indem sie kurzfristige Geschäfte tätigen, um Prognosefehler auszugleichen. Sie können auch steuerbare Vermögenswerte zusammenfassen, um die Kapazität für Hilfsdienste zu verkaufen, die von den nationalen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) verwaltet werden. Dazu zählen beispielsweise die Primärregelleistung (Frequency Containment Reserve, FCR) oder die Sekundärregelleistung (automatic Frequency Restoration Reserve, aFRR). So kann ein Anbieter flexible Erzeugung (durch Biogas- oder KWK-Anlagen) und Last zusammenlegen, um Ausgleichsenergie oder Reserven zu verkaufen und die Anlagenbesitzer für ihre verfügbare Flexibilität zu bezahlen. Dieses Vorgehen stabilisiert nicht nur das Netz, sondern schafft auch eine zusätzliche Einnahmequelle für die Teilnehmenden.
Prognose und Planung
Viele Anbieter von Flexibilitätsvermarktung unterstützen oder erstellen für ihre Kund:innen Prognosen für die Erzeugung und den Verbrauch erneuerbarer Energien. Indem sie beispielsweise die Leistung eines Solarparks oder die Last einer Fabrik vorhersagen und in den Markt einplanen, helfen sie, Ungleichgewichte zu verhindern. Einige bieten Softwaretools oder Plattformen an, über die Kund:innen Daten hochladen und maßgeschneiderte Prognosen und Portfolioanalysen erhalten können. Dieser Service ist für Erzeuger von intermittierenden erneuerbaren Energien besonders wichtig, da sie genauso Prognosen benötigen, um Marktangebote zu planen.
Risikomanagement und Absicherung
Anbieter von Flexibilitätsvermarktung unterstützen häufig beim Risikomanagement, indem sie ihren Auftraggebern bei der Navigation auf den volatilen Strommärkten helfen. Ein wichtiges Instrument ist dabei das Hedging - die vorab Absicherung stabiler Preise, um sich nicht den unvorhersehbaren Spotpreisen auszusetzen. Daher schließen sie in der Regel langfristige Verträge auf dem OTC-Terminmarkt ab oder engagieren sich im Terminhandel, um die Preise für die künftige Produktion zu sichern. Dadurch erhalten die Produzenten Einnahmesicherheit und die Verbraucher:innen können ihre Beschaffungskosten stabilisieren. Größere Anbieter - oft Teil von "Trading and Origination"-Desks bei großen Energieversorgern - entwickeln diese Strategien für Industriekunden und Einzelhändler und setzen sie um, indem sie ihren direkten Marktzugang nutzen.
Regulatorische und administrative Unterstützung
Der Eintritt in die Energiemärkte ist mit Papierkram und der Einhaltung von Vorschriften verbunden (darunter Netzcodes, Genehmigungen, Bilanzvereinbarungen). Flexibilitätsvermarkter begleiten ihre Kund:innen bei der Registrierung (beispielsweise als Marktmitglied oder bei der Zuweisung eines Bilanzkreises) und übernehmen die laufende Berichterstattung. Dank ihres Expertenwissens über Energievorschriften und -verfahren können sich die Kund:innen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, während der Anbieter dafür sorgt, dass alle Marktregeln eingehalten werden.
Plattform- und White-Label-Lösungen
Zusätzlich zu den Dienstleistungen bieten einige Anbieter Online-Plattformen an, auf denen die Kund:innen den Handel und die Positionen überwachen und sogar direkt Aufträge erteilen können. Einige Anbieter von Flexibilitätsvermarktung bieten sogar White-Label-Vereinbarungen an, die es einem anderen Unternehmen (wie einem lokalen Versorgungsunternehmen oder einer Energiegenossenschaft) ermöglichen, die Infrastruktur des Anbieters zu nutzen und so zu tun, als ob sie der direkte Marktteilnehmer wären. In einigen Fällen bietet ein Flexibilitätsvermarkter das komplette Management eines virtuellen Kraftwerks als White-Label-Service an, so dass ein Partner als Direktvermarkter unter seiner eigenen Marke auftreten kann, während der Backend-Handel und die Optimierung vom Anbieter übernommen werden.
Wie sich Flexibilitätsvermarktung in die Energiewertschöpfungskette einfügt
Die traditionelle Energiewertschöpfungskette verläuft von der Erzeugung über das Netz bis zum Einzelhandel und schließlich zu den Endverbraucher:innen. Anbieter von Flexibilitätsvermarktungagieren zwischen diesen Ebenen - sie verbinden Erzeuger und Verbraucher mit den Großhandelsmärkten.

Ermöglichung der Monetarisierung von Erzeugern
Für erneuerbare Energien und dezentrale Energieressourcen fungieren Anbieter von Flexibilitätsvermarktung als ausgelagerte Handelsabteilungen. Sie kümmern sich um alles, von der Marktregistrierung bis zum 24/7-Betrieb, und sorgen dafür, dass der Strom verkauft und im System ausgeglichen wird. Dies ist wichtig für kleinere Erzeuger, die nicht über die Ressourcen verfügen, um sich auf den volatilen Märkten zurechtzufinden oder langfristige Absicherungen zu tätigen.
Erschließung des Großhandelszugangs für Verbraucher
Auf der Nachfrageseite verschaffen sie großen Energieverbrauchern oder Einzelhändlern direkten Zugang zu Großhandelspreisen. Sie können auch Flexibilität auf der Nachfrageseite ermöglichen, indem sie den Verbrauch auf der Grundlage von Preissignalen anpassen. In dieser Rolle schließen sie die Lücke zwischen der Einzelhandelsfunktion und der Marktebene.
Energiemärkte für alle nutzbar machen
Letztlich bringen Anbieter von Flexibilitätsvermarktung kleinere Akteure in die Handelswirtschaft ein - unabhängig davon, ob sie Strom produzieren oder verbrauchen. Ohne sie wären viele von ihnen an feste Tarife oder bilaterale Verträge gebunden. Ihre Rolle verbessert die Liquidität, Flexibilität und Effizienz in liberalisierten Energiesystemen.
Wer nutzt Flexibilitätsvermarktung?
Eine Vielzahl von Unternehmen im Energiesektor ist auf Anbieter von Flexibilitätsvermarktung angewiesen, insbesondere diejenigen, die die Chancen des Energiemarktes nutzen wollen, aber den Handel nicht intern abwickeln möchten. Zu den wichtigsten Arten von Energieunternehmen und Auftraggebern gehören:
Unabhängige Stromerzeuger und Entwickler erneuerbarer Energien
Eigentümer von Wind- und Solarparks, kleinen Wasserkraft- oder Biogasanlagen nehmen häufig Anbieter von Flexibilitätsvermarktung in Anspruch. Sie müssen ihre Stromerzeugung zum bestmöglichen Preis verkaufen, verfügen aber in der Regel nicht über Handelsabteilungen. Durch die Unterzeichnung eines Vertrags mit einem Anbieter (manchmal über einen Direktvermarktungsvertrag) stellen sie sicher, dass ihr Strom auf den Day-Ahead- oder Intraday-Märkten verkauft wird, und sie erhalten Einnahmen abzüglich einer Servicegebühr.
Durch diese Vereinbarung können sie sich auf den Betrieb ihrer Anlagen konzentrieren, während der Anbieter seine Markterträge maximiert und sich um komplexe Aufgaben wie die Vorhersage der Stromerzeugung und die Verwaltung von Netzmeldungen kümmert.
Versorgungsunternehmen und Energieeinzelhändler
Nicht nur kleine Marktteilnehmer nutzen diese Dienste - auch etablierte Versorgungsunternehmen können in bestimmten Situationen auf Anbieter von Flexibilitätsvermarktung zurückgreifen. Kleinere kommunale Versorgungsunternehmen oder neue Einzelhandelsanbieter könnten ihre Großhandels- und Ausgleichsaufgaben an einen spezialisierten Anbieter auslagern, um Kosten und Risiken zu senken und schneller effiziente und ganzheitliche Energielösungen einführen zu können. In anderen Fällen könnte ein großes Versorgungsunternehmen die Plattform oder Marktreichweite eines anderen Anbieters für bestimmte Rohstoffe oder Regionen nutzen, in denen es nicht vertreten ist. Das gemeinsame Ziel besteht darin, die betriebliche Komplexität zu verringern und es dem Unternehmen zu ermöglichen, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren, indem es die Handelsaktivitäten rund um die Uhr auslagert.
Wenn ein Versorgungsunternehmen beispielsweise nur geringe Marktpositionen verwaltet, kann es einen Anbieter beauftragen, den Intraday-Handel und die Nachtschichten zu übernehmen, anstatt ein eigenes 24/7-Handelsteam einzustellen.
Energieaggregatoren und Betreiber virtueller Kraftwerke
Aggregatoren führen dezentrale Energieressourcen zusammen - von Solaranlagen auf dem Dach über Batterien bis hin zu flexiblen Lasten -, um auf den Energiemärkten einen Mehrwert zu schaffen. Einige von ihnen kümmern sich um die gesamte Abwicklung, einschließlich des Marktzugangs. Andere stützen sich bei der Ausführung von Geschäften auf Partner, während sie sich auf die Verwaltung des Technologie-Stacks und der Kundenbeziehungen konzentrieren. So kann beispielsweise ein Betreiber eines virtuellen Kraftwerks (Virtual-Power-Plant,VPP), der Hausbatterien betreibt, mit einem Anbieter von Flexibilitätsvermarktung zusammenarbeiten, um Kapazitäten auf Großhandels- oder Ausgleichsmärkten anzubieten.
In Deutschland haben diese Marktzugangspartner - bekannt als Direktvermarkter - eine Schlüsselrolle dabei gespielt, erneuerbaren Energien die Teilnahme an Großhandels- und Ausgleichsmärkten durch virtuelle Kraftwerke zu ermöglichen.
Mit den neuesten Flexibilitätsmerkmalen wie XENON Flex ist gridX nun in der Lage, als Aggregator zu agieren und verschiedene Anwendungsfälle wie Engpassmanagement, Netzausgleichsdienste, Optimierung von Ausgleichskosten und Optimierung auf dem Day-Ahead- und dem Intraday-Markt zu bedienen. Diese Fähigkeiten sind in unsere B2B-Strategie integriert und ermöglichen es, verschiedene Kunden und ihre Anlagen auf koordinierte und marktrelevante Weise zu verwalten.
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Große industrielle und gewerbliche Energieverbraucher
Großverbraucher von Energie (Fabriken, Rechenzentren, Gewerbeparks) mit komplexen Energiebedarfen nutzen Marktzugangsservices entweder direkt oder über Berater. Wer vor Ort Strom erzeugt (eventuell durch KWK-Anlagen oder Solaranlagen), kann überschüssige Energie über einen Anbieter verkaufen. Verbraucher:innen mit flexibler Last wiederum können durch Demand Response-Programme, die vom Anbieter ermöglicht werden, zusätzliche Einnahmen generieren. Ein Industrieunternehmen kann zum Beispiel mit einer Marktzugangsplattform zusammenarbeiten, um für die Reduktion seines Verbrauchs bei Preisspitzen vergütet zu werden. Diese Nutzer:innen profitieren davon, dass der Anbieter den Zugang zu Märkten und Netzprogrammen ermöglicht, die ihnen sonst verschlossen blieben.
Energieberater und Dienstleister

Energieberater, Makler oder Energiedienstleistungsunternehmen (Energy Service Companies,ESCOs) integrieren gelegentlich Marktzugangspartnerschaften, um ihren Kund:innen Mehrwert zu bieten. So kann etwa ein Beratungsunternehmen, das einem Gebäudebestand beim Energiesparen hilft, mit einem Marktzugangsprovider zusammenarbeiten, um dieselben Gebäude zusätzlich in Großhandels-Demand-Response-Programmen anzumelden. Ebenso kann ein Anbieter von White-Label-Energiemanagementsoftware für Gebäudeeigentümer:innen die API oder Leistungen eines Anbieters einbinden, damit Endnutzer:innen direkt über die Software Energie handeln können. Diese Kategorie ist weit gefasst – grundsätzlich kann jedes Unternehmen, das Energie im Auftrag anderer verwaltet, vom Anbieter von Flexibilitätsvermarktung profitieren, um sein Leistungsangebot zu erweitern.
Zusammengefasst: Anbieter von Flexibilitätsvermarktung werden von Akteuren im gesamten Energiespektrum genutzt – von stromerzeugenden Unternehmen (Erneuerbare und IPPs) über Endverbraucher:innen(Versorger, Großkunden) bis hin zu Intermediären wie Aggregatoren und Beratern. Der gemeinsame Nenner: Diese Kundschaft möchte von Marktteilnahme profitieren, ohne selbst zum Energiehändler werden zu müssen. Anbieter von Flexibilitätsvermarktung bieten dafür das nötige Know-how und die Infrastruktur als Service.
Marktzugang trifft White-Label-EMS – Flexibilität monetarisieren
Bei gridX geht es bei unserem White-Label-EMS nicht nur um die Steuerung von Anlagen – sondern darum, neue Einnahmequellen zu erschließen. Durch die Integration mit Marktzugangsplattformen ermöglichen wir unseren B2B-Kund:innen, Energie-Flexibilität in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.
Mit Features wie dem neuen XENON Flex können gridX-Kund:innen das Verhalten ihrer Anlagen im Verbund automatisieren, abgestimmt auf Marktsignale. Damit liefern wir nicht nur Werkzeuge zur Energieverwaltung – wir ermöglichen Netzstabilisierung, Engpassmanagement, Ausgleichsenergiebörsenhandel und Optimierung am Day-Ahead- sowie Intraday-Markt.
Intelligente Daten treffen auf smarten Handel
Die Stärke unseres EMS liegt in der standort genauen Echtzeit-Überwachung. In Kombination mit Marktzugangspanbietern ermöglicht diese Datenbasis präzise Prognosen und automatisierte Steuerung. Ein Aggregator kann so etwa Batterien gezielt laden, wenn Preise niedrig sind, oder sie bei hoher Nachfrage entladen – basierend auf Echtzeitdaten.
Von Demand Response zu virtuellen Kraftwerken
Durch automatisierte Steuerung von Lasten (HVAC, Laden von E-Autos (EVs), Solaranlagen) können Kund:innen unmittelbar auf Marktveränderungen reagieren. Das EMS steuert die Geräte – der Marktzugangsprovider übernimmt die Gebote. Gemeinsam bilden sie ein virtuelles Kraftwerk. Sobald ein Gebot angenommen wird, erfolgt die Ausführung sofort. Diese Art der Orchestrierung ist keine Zukunftsmusik – sie läuft bereits in gridX-Projekten.
Value Stacking im Einsatz
Gemeinsam mit Marktzugangspartnern ermöglicht gridX das Stapeln von Erlösströmen. Eine einzige Batterie oder flexible Last kann gleichzeitig standortbezogene Kosten senken und durch Marktteilnahme Einnahmen erzielen. Und durch White-Label-Branding können Energieanbieter all dies unter eigenem Namen anbieten – während wir die Technologie im Hintergrund liefern.
Eine durchgängige Lösung
Ob PV- und Batterieintegration im Haushalt, intelligentes Laden von E-Autos oder Automatisierung im Eigenheim – gridX liefert die EMS-Infrastruktur, um Flexibilität im großen Stil zu erschließen. In Kombination mit dem richtigen Anbieter von Flexibilitätsvermarktung können Haushalte und Mobilitätslösungen aktiv am Energiemarkt teilnehmen. Das Ergebnis: neue Einnahmequellen, effizientere Energienutzung und ein zukunftssicheres Modell für Prosumer und Energieanbieter.
Wohnflexibilität durch Marktzugang und Aggregation aktivieren
Wohnflexibilität wird erst dann wertvoll, wenn sie den Markt erreicht – und hier kommen Anbieter von Flexibilitätsvermarktung und Aggregatoren wie gridX ins Spiel. Sie vernetzen dezentrale Anlagen wie Heimbatterien, Solaranlagen und smarte Haushaltsgeräte mit Energiemärkten und Netzbetreibern. Durch die Bündelung dieser Kleinanlagen zu steuerbaren Flotten können Haushalte zur Netzstabilität beitragen, am Handel teilnehmen und ihre Flexibilität zu Geld machen.

Optimierung von Bilanzkreisen
In Märkten wie den Niederlanden können Wohnanlagen (wie Heimbatterien oder smarte Geräte) das Netz durch Reaktion auf Echtzeitpreise stabilisieren. Wenn das Netz über- oder unterversorgt ist, können EMS-ausgestattete Haushalte mehr verbrauchen (negative Regelung) oder den Verbrauch reduzieren bzw. Batterien entladen (positive Regelung). Dies stabilisiert die Bilanzgruppe und wird vom ÜNB vergütet.
Optimierung im Day-Ahead- und Intraday-Markt
Überschüssiger Solarstrom aus Haushalten kann bei hohen Preisen gezielt verkauft werden – besonders in Day-Ahead- oder Intraday-Märkten. Mit Prognose- und Handelsautomatisierung im EMS können Haushalte ihren Verbrauch verschieben oder überschüssige Energie zu profitablen Zeitpunkten einspeisen – kleine Erzeugung wird zur Einnahmequelle.
Primärregelleistung bei Netzstörungen
Wohnbatterieflotten können bei Frequenzabweichungen am Netz durch schnelle Reaktion zur Frequenzstabilisierung beitragen. Sobald diese vorqualifiziert sind, können sie vom ÜNB gebündelt und aktiviert werden, um Energie einzuspeisen oder aufzunehmen. Das erlaubt den Übertragungsnetzbetreibern, auf verteilte Flexibilität zuzugreifen – und eröffnet für Heimspeicher neue Erlösmöglichkeiten.
Expert:inneneinschätzungen zur Zukunft des Energiehandels

Anbieter von Flexibilitätsvermarktung sind längst mehr als reine Gatekeeper zum Großhandelsmarkt – sie entwickeln sich zu zentralen Enablern für Energieinnovation. Indem sie Markteintrittsbarrieren senken und Dienstleistungen von der Handelsabwicklung bis zur Portfoliosteuerung bieten, machen sie den Weg frei für eine Vielzahl neuer Akteure – auch im Bereich Wohnflexibilität.
Gleichzeitig haben B2B-White-Label-EMS-Lösungen mehr Unternehmen in die Lage versetzt, dezentrale Energieanlagen in Echtzeit zu steuern. Der eigentliche Hebel liegt in der Kombination: Wenn Energiemanagementsysteme auf Marktzugang treffen, entstehen nicht nur effizientere Abläufe – sondern auch völlig neue Erlösquellen, selbst für Haushalte.
„Die Zukunft der Flexibilität liegt darin, die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken – vom Stromanbieter über Aggregatoren bis hin zu Anbieter von Flexibilitätsvermarktung, die die Monetarisierung ermöglichen“, sagt Irene Guerra Gil, Expertin für Energiemärkte bei gridX. „Mit fortschrittlichen EMS-Funktionen, integriert in flexible Energieplattformen, können Prosumer neue Werte aus ihren Flex-Assets heben – nicht nur durch Verbrauchssteuerung, sondern durch aktive Marktteilnahme.“
Von virtuellen Kraftwerken bis hin zur Skalierung von Demand Response im Haushalt – die Zusammenarbeit zwischen Anbieter von Flexibilitätsvermarktung und EMS-Plattformen verändert grundlegend, wie Energie gemanagt und monetarisiert wird. Sie schafft eine Rückkopplungsschleife: Optimierung über das EMS führt direkt zur Monetarisierung über den Marktzugang – und umgekehrt.
Da sich die Märkte wandeln und die Energiewende Fahrt aufnimmt, wird dieser kombinierte Ansatz zum Standard. Für Unternehmen wie für Prosumer ist Energie längst nicht mehr nur ein Kostenfaktor – sondern eine strategische Anlage und ein Zugang zum Markt.