Wärmepumpen-Report 2025

Der Absatz von Wärmepumpen hat sich verlangsamt – Experten sprechen jedoch von einer Marktkorrektur und nicht von einem Zusammenbruch. Mit starker politischer Unterstützung ist Europa immer noch auf dem Weg zu 50-60 Millionen Einheiten bis 2030.

Zusammenfassung

Europas Wärmepumpen-Boom kühlt ab, das langfristige Ziel bleibt jedoch bestehen.

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In den 14 wichtigsten Ländern, die rund 90 % des europäischen Wärmepumpenmarktes ausmachen, gingen die Verkaufszahlen von 2023 bis 2024 um fast 22 % zurück (von 2,8 Millionen auf 2,2 Millionen).

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Hauptgründe für den starken Rückgang 2024 sind regulatorische Unsicherheiten, verzögerte Einführung von Förderungen, abrupte politische Kurswechsel, eine sinkende Bautätigkeit und weitere strukturelle Herausforderungen.

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Einzig das Vereinigte Königreich verzeichnete ein Absatzplus: 98.469 verkaufte Wärmepumpen, also rund 38.000 mehr als 2023. Die höchsten Verkaufszahlen pro Kopf erreichten jedoch weiterhin die nordischen Länder.

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Trotz der Einführung des Heizungsaustauschbonus im Jahr 2024 blieb Deutschland mit nur 2,3 verkauften Einheiten pro 1.000 Einwohner das Schlusslicht in Europa.

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Eine Studie von gridX und der RWTH Aachen hat gezeigt, dass deutsche Haushalte durch eine fortschrittliche Wärmepumpenoptimierung mit einem HEMS jährlich 500 bis 830 Euro einsparen können, dank dynamischer Stromtarife und gesteigertem Eigenverbrauch.

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Mit der zunehmenden Verbreitung von Wärmepumpen in ganz Europa wird die Kombination mit einem fortschrittlichen HEMS der Schlüssel: So werden aus energieintensiven Geräten flexible, zukunftsfähige Systeme, die Kosten senken und das Stromnetz entlasten.

Ziele für umweltfreundliches Heizen bleiben trotz Marktrückgang 2024 auf Kurs

Trotz der Flaute im Jahr 2024 bleiben Wärmepumpen ein zentraler Baustein der europäischen Klima- und Energieziele. Im Rahmen des REPowerEU-Plans der Europäischen Kommission sollen bis 2027 10 Millionen neue Wärmepumpen installiert sein und bis 2030 50-60 Millionen Einheiten in Betrieb sein. Branchenexpert:innen sehen die aktuelle Entwicklung nicht als Rückschritt, sondern als Marktkorrektur nach zwei Jahren außergewöhnlich starken Wachstums. Mit starker politischer Unterstützung, verlässlicheren Rahmenbedingungen und verbesserter Wirtschaftlichkeit wird erwartet, dass sich die Verbreitung von Wärmepumpen in Europa schrittweise erholt.

Die Verbreitung von Wärmepumpen ist in Europa sehr unterschiedlich

Wie bei vielen anderen erneuerbaren Energien sind die nordischen Länder auch bei der Verbreitung von Wärmepumpen in Europa führend, dank fördernder Politik, klarer Standards und günstiger baulicher Voraussetzungen. Allein Norwegen erreichte 24,5 Einheiten pro 1.000 Einwohner:innen. In Ländern wie Deutschland und Polen bleibt die Akzeptanz hingegen vergleichsweise gering, was auf erhebliche regionale Unterschiede bei der Einführung klimafreundlicher Heizlösungen hinweist.

Eine Wärmepumpe und ein intelligentes HEMS können 830 €/Jahr einsparen

Eine Simulation von gridX und der RWTH Aachen zeigt: Die Kombination aus Wärmepumpe, PV-Anlage und einem fortschrittlichen HEMS kann die jährlichen Heizkosten in deutschen Haushalten um 500 bis 830 € senken. In älteren Gebäuden mit höherem Energiebedarf kann die Umstellung von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe mit intelligenter Optimierung die Kosten um bis zu 1.390 €/Jahr senken. Die größten Einsparpotenziale ergeben sich durch optimierten Eigenverbrauch, dynamische Stromtarife und die Einhaltung von § 14a EnWG. Die Studie von gridX und der RWTH Aachen zeigt, welches finanzielle Potenzial in der Flexibilität moderner Wärmepumpen steckt, wenn sie intelligent genutzt werden.

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