Trotz der Flaute im Jahr 2024 bleiben Wärmepumpen ein zentraler Baustein der europäischen Klima- und Energieziele. Im Rahmen des REPowerEU-Plans der Europäischen Kommission sollen bis 2027 10 Millionen neue Wärmepumpen installiert sein und bis 2030 50-60 Millionen Einheiten in Betrieb sein. Branchenexpert:innen sehen die aktuelle Entwicklung nicht als Rückschritt, sondern als Marktkorrektur nach zwei Jahren außergewöhnlich starken Wachstums. Mit starker politischer Unterstützung, verlässlicheren Rahmenbedingungen und verbesserter Wirtschaftlichkeit wird erwartet, dass sich die Verbreitung von Wärmepumpen in Europa schrittweise erholt.
Wie bei vielen anderen erneuerbaren Energien sind die nordischen Länder auch bei der Verbreitung von Wärmepumpen in Europa führend, dank fördernder Politik, klarer Standards und günstiger baulicher Voraussetzungen. Allein Norwegen erreichte 24,5 Einheiten pro 1.000 Einwohner:innen. In Ländern wie Deutschland und Polen bleibt die Akzeptanz hingegen vergleichsweise gering, was auf erhebliche regionale Unterschiede bei der Einführung klimafreundlicher Heizlösungen hinweist.
Eine Simulation von gridX und der RWTH Aachen zeigt: Die Kombination aus Wärmepumpe, PV-Anlage und einem fortschrittlichen HEMS kann die jährlichen Heizkosten in deutschen Haushalten um 500 bis 830 € senken. In älteren Gebäuden mit höherem Energiebedarf kann die Umstellung von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe mit intelligenter Optimierung die Kosten um bis zu 1.390 €/Jahr senken. Die größten Einsparpotenziale ergeben sich durch optimierten Eigenverbrauch, dynamische Stromtarife und die Einhaltung von § 14a EnWG. Die Studie von gridX und der RWTH Aachen zeigt, welches finanzielle Potenzial in der Flexibilität moderner Wärmepumpen steckt, wenn sie intelligent genutzt werden.