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Wärmepumpen-Report 2025

Der Absatz von Wärmepumpen hat sich verlangsamt – Experten sprechen jedoch von einer Marktkorrektur und nicht von einem Zusammenbruch. Mit starker politischer Unterstützung ist Europa immer noch auf dem Weg zu 50-60 Millionen Einheiten bis 2030.
Dienstag, 29. Juli 2025, 17-18 Uhr
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Published:
August 22, 2025
Updated:

EPEX SPOT

Table of Contents

EPEX SPOT

EPEX Spot ist Europas wichtigste Plattform für den kurzfristigen Stromhandel und die Flexibilitätsvermarktung. Sie bestimmt die Großhandelspreise und liefert dynamische Marktsignale, die sowohl große Versorger als auch kleine Energieanlagen wie Heimenergiesysteme und Prosumer betreffen. Durch ihre zentrale Rolle in den Day-Ahead-, Intraday- und lokalen Flexibilitätsmärkten, hilft EPEX Spot, den Energieverbrauch, die Speicherung und den Handel zu optimieren. Epex Spot bietet neue Einnahmequellen für Prosumer und ermöglicht eine intelligentere, reaktionsfähigere Energiebewirtschaftung.

EPEX Spot ist Europas wichtigster Marktplatz für den kurzfristigen Stromhandel und die Flexibilitätsvermarktung, der den Day-Ahead- bis zum Echtzeit-Handel abdeckt. Mit über 400 Mitgliedern in 19 Ländern betreibt EPEX Spot physische Strommärkte, die Auktionen, Intraday-Handel und lokale Flexibilitätsdienste umfassen. Als Rückgrat der Stromgroßhandelspreise in West- und Mitteleuropa gewährleistet EPEX Spot eine transparente, grenzüberschreitende Marktintegration.

Warum ist das wichtig?

 EPEX Spot ist Europas wichtigste Plattform für den kurzfristigen Stromhandel und die Flexibilitätsvermarktung.

Für alle, die sich mit Heimenergiemanagementsystemen (HEMS), Solar- oder Speicheranlagen oder Prosumern, also Haushalte oder Unternehmen, die sowohl Energie verbrauchen als auch produzieren, beschäftigen, ist EPEX Spot mehr als nur eine Börse für große Energieversorger. Sie legt rund um die Uhr die Großhandelsstrompreise fest und beeinflusst damit direkt, was Endverbraucher:innen zahlen oder verdienen. Mit dem Aufstieg erneuerbarer Energien und intelligenter Energietechnologien sind diese Marktsignale nun auch für kleine Energieanlagen von entscheidender Bedeutung. Die nächste große Chance für Prosumer besteht darin, zu Flexumern zu werden – also zu Akteuren, die ihren Energieverbrauch aktiv auf der Grundlage von Preis- und Netzsignalen verlagern oder im Rahmen der Flexibilitätsvermarktung handeln. Das Verständnis von EPEX Spot ist der Schlüssel, um vom dynamischen Stromhandel, Demand Side Response und der Flexibilitätsvermarktung optimal zu profitieren.

Der Day-Ahead-Markt: Preisfestlegung im Stromhandel für den nächsten Tag

Auf dem Day-Ahead-Markt der EPEX Spot wird Strom für die Lieferung am nächsten Tag im Rahmen einer täglichen Auktion um 12:00 Uhr MEZ gehandelt. Käufer:innen und Verkäufer:innen geben dabei Gebote für jeden 15-Minuten-Zeitraum des folgenden Tages ab. Der Marktclearing-Algorithmus gleicht Angebot und Nachfrage ab und legt einen einzigen Preis pro Stunde fest – den Marktclearingpreis (MCP) –, der von allen Käufer:innen gezahlt und von allen Verkäufer:innen erhalten wird.

Mit einem jährlichen Handelsvolumen von über 500 TWh bietet dieser Markt eine hohe Liquidität und dient als wichtige Referenz für Großhandelspreise im europäischen Stromhandel.

Warum grenzüberschreitende Kopplung wichtig ist

Der Day-Ahead-Markt von EPEX Spot ist über das Single Day-Ahead Coupling (SDAC) in mehr als 19 Ländern integriert. Das bedeutet, dass verfügbarer Strom von Gebieten mit niedrigen Preisen in Gebiete mit hohen Preisen fließt, solange die Netzkapazität dies zulässt. Dadurch werden die Preise regional angeglichen, die Netze effizienter genutzt und  und günstige erneuerbare Energien bestmöglich verwertet.

Für HEMS-Anbieter und Prosumer verdichten dieses regionalen Preissignale die kontinentalen Angebots- und Nachfragetrends zu einer klaren stündlichen Referenz, die als Orientierung für den Verbrauch oder die Speicherung von Energie dient.

Was sich (hoffentlich) im Jahr 2025 ändern wird: 15-Minuten-Handel

Ursprünglich für das Frühjahr 2025 geplant, nun aber auf den Herbst verschoben, wird der Day-Ahead-Markt von stündlichen Intervallen auf 15-Minuten-Intervalle umgestellt, wodurch statt 24 nun 96 Preise pro Tag eingeführt werden. Dies liefert genauere Signale, insbesondere für sich schnell ändernde Quellen wie Solarenergie.

Für intelligente Geräte und HEMS bedeutet dies eine strengere Optimierung: Denken Sie beispielsweise an das Laden von Elektrofahrzeugen, das auf 15-Minuten-Fenster mit extrem niedrigen Mittags-Preisen abgestimmt ist. Dies ist ein wichtiger Schritt, um mehr Wert aus der Flexibilität von Privathaushalten zu schöpfen.

Der Intraday-Markt: Ausgleich und Flexibilität in letzter Minute

Während der Day-Ahead-Markt den Plan für den nächsten Tag festlegt, können sich die realen Bedingungen schnell ändern – etwa wenn die Solar- oder Windenergieproduktion hinter den Prognosen zurückbleibt oder die Nachfrage plötzlich steigt oder fällt. . Hier kommt der Intraday-Markt ins Spiel. Er ermöglicht es den Teilnehmenden, Strom am Tag der Lieferung noch bis zu 5 Minuten vor Echtzeit zu handeln.

Im Gegensatz zur Day-Ahead-Auktion ist der Intraday-Markt kontinuierlich: Kauf- und Verkaufsaufträge werden rund um die Uhr sofort abgeglichen. Der Handel kann in stündlichen, 30-minütigen oder 15-minütigen Intervallen erfolgen, was die erforderliche Granularität bietet, um Positionen kurz vor der Lieferung anzupassen.

Der Intraday-Markt: Ausgleich und Flexibilität in letzter Minute

Warum Intraday-Handel wichtig ist

Intraday-Märkte sind das Sicherheitsnetz des Stromhandels – sie gleichen in letzter Minute Angebot und Nachfrage aus. Wenn zum Beispiel eine Fabrik mehr Strom als erwartet benötigt oder ein Windpark mehr einspeist als geplant, kann dieser Unterschied über den Intraday-Handel ausgeglichen werden. Mit dem Single Intraday Coupling (SIDC) in über 20 Ländern funktioniert dieser Ausgleich sogar grenzüberschreitend – das glättet Preisspitzen und erhöht die Netzstabilität.

Für HEMS-Anbieter und Prosumer zahlt sich hier die Flexibilität in Echtzeit aus. Die Preise schwanken im Tagesverlauf und zeigen an, ob gerade ein hoher Energiebedarf oder ein Überschuss besteht.  Intelligente Systeme können automatisch reagieren – beispielsweise könnte eine Hausbatterie um 17 Uhr aufgeladen werden, wenn die Preise aufgrund unerwarteter Windkraft sinken.

Lokale Flexibilitätsmärkte entstehen

Die EPEX Spot führt auch lokale Flexibilitätsauktionen durch und gibt den Verteilernetzbetreibern Werkzeuge an die Hand, um Engpässe gezielt zu bewältigen. In Großbritannien wurden bereits über 100.000 dezentrale Anlagen – von Hausbatterien bis hin zu Elektrofahrzeugen – an eine lokale Marktplattform angebunden.  Dadurch wird das gezielte Verschieben von Nachfrage auf Verteilungsebene möglich.

Für Flexumer eröffnet dies neue Möglichkeiten, mit ihrer Flexibilität nicht nur zu sparen, sondern auch Geld zu verdienen. Diese Echtzeit- und lokalen Märkte sind keine Konzepte mehr. Sie sind aktiv, wachsen und belohnen diejenigen, die bereit sind, flexibel auf Preissignale und Netzanforderungen zu reagieren. Das macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der Flexibilitätsvermarktung im modernen Stromhandel.

Schwankungen der Großhandelspreise und dynamische Tarife

Eine der unmittelbarsten Auswirkungen der EPEX Spot auf kleine Energieverbraucher ist die dynamische Strompreisgestaltung. Momentan basieren dynamische Stromtarife meist auf den Preisen des Day-Ahead-Markts, die Energieversorger an Endverbraucher:innen weitergeben – aktuell in der Regel stundenweise, bald auch in 15-Minuten-Intervallen.

Die Preise des Intraday-Markts fließen derzeit noch nicht direkt in diese Tarife ein. Allerdings können Aggregatoren Intraday-Preissignale nutzen, um deinen Energieverbrauch gezielt zu optimieren – ein wichtiger Bestandteil der Flexibilitätsvermarktung.

Das bedeutet: Wenn der Strompreis um 15 Uhr bei 20 €/MWh (2 Cent/kWh) und um 19 Uhr bei 200 €/MWh (20 Cent/kWh) liegt, spiegelt sich dieser Unterschied direkt auf deiner Rechnung wider.  Mit dem Wachstum der erneuerbaren Energien und der Beschleunigung der Dekarbonisierung nehmen die Preisschwankungen im Stromhandel zu, wodurch dynamische Tarife zu einem wirksamen Instrument werden, um die Nachfrage zu verlagern und Flexibilität zu erschließen.

Schwankungen der Großhandelspreise und dynamische Tarife

Preisschwankungen und cleveres Timing

Wie groß kann die Preisspanne im Stromhandel werden? Am 26. Juni 2024 lag der Day-Ahead-Preis auf dem deutschen Markt zwischen 2.325,83 €/MWh um 6 Uhr morgens und -0,06 €/MWh um 13 Uhr – eine massive Schwankung, die durch den Solarüberschuss zur Mittagszeit und die Spitzennachfrage in der Region verursacht wurde. Das ist nicht nur ein Marktsignal der EPEX Spot, sondern auch eine Verdienstmöglichkeit für diejenigen, die ihren Verbrauch zeitlich steuern können.

Nehmen wir einen Prosumer mit einer 52-kWh-EV-Batterie:

  • Laden zur Spitzenzeit (6 Uhr morgens zu 2.325,83 €/kWh) = ~120.000 € Kosten
  • Aufladen außerhalb der Spitzenzeiten (13 Uhr zu -0,06 €/kWh) = ~3 € Gutschrift

Das ist eine Differenz von 100.000 € für denselben Ladevorgang aufgrund der extremen Volatilität, die wir derzeit auf dem Spotmarkt erleben.

Auch wenn im Einzelhandel Gebühren, Netzentgelte und Aufschläge hinzukommen, bleibt der Kernwert gleich: Mit cleverem Timing und gezieltem Einsatz in der Flexibilitätsvermarktung kannst du Kosten senken oder sogar Einnahmen erzielen.

Warum Automatisierung entscheidend ist

Natürlich sitzt niemand den ganzen Tag vor dem Bildschirm und beobachtet den Markt.  Genau hier kommt ein Heimenergiemanagementsystem (HEMS) ins Spiel – es automatisiert anhand von Live-Preissignalen, wann aufgeladen, vorgewärmt oder Lasten verlagert werden sollen. Ein fortschrittliches HEMS reagiert auf Schwellenwerte, ohne den Komfort zu beeinträchtigen, und verwandelt so Preisschwankungen in Chancen.

Durch die Verfolgung der Marktpreise und die Optimierung des Zeitpunkts und der Art der Energienutzung macht HEMS dynamische Preisgestaltung im Stromhandel praktikabel und trägt so zur Senkung der Kosten oder zur Erschließung neuer Einnahmequellen bei.

Warum es für die Branche wichtig ist

Dynamische Tarife auf Basis der EPEX Spot werden bereits von innovativen Versorgungsunternehmen in ganz Europa angeboten. Regulierungsbehörden unterstützen sie als wirksames Mittel, um die Nachfrage gezielt zu verschieben und ein von erneuerbaren Energien geprägtes Netz auszubalancieren.

Für HEMS-Anbieter, Installateure und Hersteller ist die Kompatibilität mit dynamischen Tarifen längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor.

Indem Prosumern der Zugang zu Echtzeitpreisen und die Reaktion darauf ermöglicht wird, verkürzt sich nicht nur die Amortisationszeit für PV-Anlagen, Batterien oder Elektrofahrzeuge – es entstehen auch intelligentere, reaktionsfähigere Häuser, die das Stromnetz unterstützen und davon profitieren.

Über die reine Kostensenkung hinaus können Prosumer durch die Bereitstellung von Flexibilität über die EPEX Spot aktiv Einnahmen erzielen und das Stromnetz unterstützen. Ein leistungsfähiges HEMS oder eine Energiemanagementplattform eröffnet zwei zentrale Anwendungsfälle:

Großhandelsmarkt-Handel: Intraday-Flexibilität

Prosumer können Flexibilität auch monetarisieren, indem sie sie direkt auf Intraday- oder Ungleichgewichtsmärkten handeln. Wenn eine Plattform beispielsweise prognostiziert, dass 1.000 Haushalte um 20 Uhr die Last ihrer Wärmepumpen reduzieren können, kann sie 1 MWh der reduzierten Nachfrage am Markt verkaufen. Wird der Handel akzeptiert, reagiert das HEMS in jedem beteiligten Haushalt automatisch, indem es den Verbrauch vorübergehend reduziert oder überschüssigen Strom ins Netz einspeist.

Dieses Modell bündelt Tausende kleiner Anlagen zu einem flexiblen virtuellen Kraftwerk. So können Prosumer in der Flexibilitätsvermarktung direkt von den Preisschwankungen an der EPEX Spot profitieren.

Warum Aggregation funktioniert

Allein kann eine 5-kW-Batterie nicht am Markt handeln. Aber wenn sich 1.000 Haushalte zusammenschließen, liefern sie 5 MW – und das ist eine Größe, die im Stromhandel zählt. Energieaggregator:innen und Energy-as-a-Service-Plattformen koordinieren diesen Prozess, während dein HEMS die Steuerung vor Ort übernimmt.

Prosumer schließen sich zu klaren Bedingungen zusammen (z. B. Mindestbatteriereserve, Ladefenster für Elektrofahrzeuge) und beteiligen sich an den Erträgen. Das Ergebnis? Die Energieversorgung zu Hause wird zu einer Einnahmequelle und nicht nur zu einem Sparinstrument.

Auswirkungen für HEMS-Anbieter und Installateure

Für Unternehmen im HEMS-Bereich oder Installateure intelligenter Energieanlagen, ist es entscheidend, sich an den Möglichkeiten von EPEX Spot zu orientieren:

Integration von Preissignalen

Integration von Preissignalen: HEMS oder Energiemanagementlösungen sollten in der Lage sein, Day-Ahead- und Intraday-Preisdaten (über APIs oder Datendienste) zu erfassen und Gerätepläne entsprechend anzupassen.
Optimierung für Großhandels-Tarife: Großhandelsindexierte Tarife werden zunehmend verbreitet. Systeme sollten sowohl stündliche als auch 15-Minuten-Preise optimieren können. Dies bietet ein starkes Verkaufsargument: automatische Einsparungen durch die gezielte Nutzung günstigerer Zeitfenster – ermöglicht durch die Preistransparenz der EPEX Spot und die Chancen des modernen Stromhandels.

Automatisierte Lastverlagerung

Zu den gängigen flexiblen Lasten in Haushalten gehören das Laden von Elektrofahrzeugen, das Laden/Entladen von Batterien, die Warmwasserbereitung, HLK-Anlagen (Thermostate/Wärmepumpen) und intelligente Haushaltsgeräte. Ein HEMS kann diese Lasten so steuern, dass sie zu Zeiten mit niedrigen EPEX Spot-Preisen laufen (oder sie vor einem erwarteten Spitzenwert vorab laufen lassen). Auf diese Weise sparen Kund:innen direkt Geld bei dynamischen Tarifen oder Zeitnutzungsplänen. Dies hat auch einen gesellschaftlichen Nutzen: Die Glättung von Nachfragespitzen und die Füllung von Mittags-Tiefs tragen zur Integration erneuerbarer Energien bei. Wenn beispielsweise ein Elektrofahrzeug so programmiert wird, dass es mittags aufgeladen wird, wenn viel Sonnenenergie verfügbar ist und die Preise niedrig sind, werden nicht nur Kosten gesenkt, sondern auch umweltfreundlichere Energiequellen genutzt.

Spitzenlastabdeckung und Kapazitätsmanagement

In einigen Regionen werden Kapazitätsgebühren oder Spitzenlasttarife erhoben, um hohe Verbrauchsspitzen zu vermeiden. Ein HEMS kann Großhandelspreissignale als Indikator für die Netzbelastung verwenden – hohe Preise fallen oft mit Spitzenlasten im System zusammen. Durch gezieltes Spitzenlastmanagement (vorübergehende Reduzierung oder Verzögerung der Last bei Preisspitzen) kann das HEMS teure Nachfrageschwellen vermeiden. Installateure sollten beachten, dass immer mehr Versorgungsunternehmen kapazitätsbasierte Tarife auch für Privatkund:innen in Betracht ziehen (was in Teilen Europas bereits der Fall ist) und dass ein Energieregler, der auf Netzsignale reagiert und die Spitzenlast im Haushalt begrenzt, einen Mehrwert bietet.

Aggregationsfähige Geräte

Hersteller von Batterien, EV-Ladegeräten, Wärmepumpen usw. sollten Produkte entwickeln, die in Aggregator-Programme aufgenommen werden können. Dies bedeutet offene Kommunikationsstandards und die Fähigkeit, externe Steuerungen oder Sollwerte zu akzeptieren. Interoperabilität (z. B. über Standardprotokolle oder eine einheitliche Plattform wie XENON Flex von gridX) wird die Anbindung an ein aggregiertes virtuelles Kraftwerk (VPP) erheblich erleichtern, das an der EPEX Spot handelt oder Ausgleichsdienste anbietet.

Installateure können sich durch eine Partnerschaft mit einem Aggregator oder die Nutzung einer Plattform, die mehrere Wertströme für Kund:innen kombiniert („Wertstapelung“), von anderen Anbietenden abheben. Beispielsweise kann eine Batterie Notstrom liefern (Wert 1), Solarenergie für den Eigenverbrauch zeitlich verschieben (Wert 2) und bei Nichtgebrauch auch an Netzdienstleistungen oder Spot-Handel teilnehmen (Wert 3) – diese Wertstapelung verbessert den ROI erheblich.

Expert:inneneinblicke: Wie XENON Flex den Flexibilitätshandel vorantreibt

Der direkte Zugang zur EPEX Spot ist auf lizenzierte Marktteilnehmer beschränkt, wodurch die meisten Prosumer ausgeschlossen sind. Hier spielen Aggregatoren und Plattformen wie XENON Flex von gridX eine entscheidende Rolle. XENON Flex verbindet dezentrale Energiequellen – vor allem unidirektionale Elektrofahrzeuge, PV-Anlagen und Wärmepumpen – mit kurzfristigen Strommärkten und wandelt Energieflexibilität in eine Einnahmequelle um.

Die Plattform prognostiziert die verfügbare Flexibilität, fasst kleine Anlagen zu einem Portfolio zusammen und setzt Handelsstrategien über Märkte wie Intraday und Imbalance um. Laut Lukas Exel, Produktmanager bei gridX, ermöglicht XENON Flex Anbietenden, „von Einsparungen pro System zu tatsächlichen Einnahmen pro System zu gelangen, indem sie Flexibilität marktreif machen“. Er ergänzt: „Was XENON Flex einzigartig macht, ist, dass wir die Komplexität dezentraler Energieressourcen abstrahieren und es Händlern ermöglichen, die Flexibilität auf der Grundlage zuverlässiger Informationen über die verfügbare Flexibilität auf aggregierter Ebene nahtlos zu monetarisieren.“

Expert:inneneinblicke: Wie XENON Flex den Flexibilitätshandel vorantreibt

Das ist keine Hypothese. Der Wert wird bereits realisiert. In den Niederlanden wird XENON Flex von Energiedienstleistern eingesetzt, um Batterien in Privathaushalten zu bündeln und zur Optimierung von Netzungleichgewichten beizutragen. Das Ergebnis: bis zu 6 € pro Tag und System oder rund 1.800 € pro Jahr an zusätzlichen Einnahmen. Diese Einnahmen können mit Endverbraucher:innen geteilt, reinvestiert oder mit zusätzlichen flexiblen Geräten skaliert werden. Je volatiler der Markt, desto höher die potenziellen Einnahmen – was den Business Case im Laufe der Zeit noch attraktiver macht.

Für HEMS-Anbieter verschiebt sich damit das Wertversprechen. Es geht nicht mehr ausschliesslich um Kosteneinsparungen, sondern darum, neue Einnahmequellen zu erschließen. Für Flexumer bedeutet dies, dass ihre Batterie oder ihr EV-Ladegerät nicht nur ein passiver Vermögenswert ist, sondern ein aktiver Marktteilnehmer. XENON Flex kümmert sich um die Komplexität – von der Dispatch-Logik bis zur Marktintegration – und ermöglicht es Energieunternehmen, Flexibilität zu monetarisieren, ohne eigene Systeme entwickeln zu müssen.

Die zukünftige Entwicklung hängt stark von regulatorischen Rahmenbedingungen ab. Der Handel mit Flexibilität erfordert Vorgaben, die Aggregatoren den Zugang zu Märkten erleichtern., In weiten Teilen Westeuropas bewegt sich die Regulierung bereits in diese Richtung. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande unterstützen bereits verschiedene Formen der Nachfragesteuerung und der Aggregation durch Dritte. Mit dem Wachstum lokaler und regionaler Flexibilitätsmärkte sind Plattformen wie XENON Flex bereit zur Skalierung – ein Beweis dafür, dass gut koordinierte Dezentralisierung nicht nur Prosumern, sondern dem gesamten Stromnetz zugutekommt.