Was sind Energiegemeinschaften?

Energiegemeinschaften sind ein vergleichsweise neues Konzept und daher bislang nicht einheitlich definiert. Grundsätzlich lassen sie sich als lokal vernetzte Energiemanagementsysteme (EMS) verstehen, die den Energiefluss innerhalb einer Gemeinschaft sichtbar und steuerbar machen. So kann erzeugte Energie zwischen verschiedenen Teilnehmer:innen – etwa in Nachbarschaften, Gewerbebetrieben oder Mehrparteienhäusern – geteilt werden.
Energiemanagement-Software spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht es, Erzeugung und Verbrauch in Echtzeit zu überwachen, zu prognostizieren und zu optimieren. Dadurch unterstützt sie fundierte Entscheidungen, Transparenz und erleichtert die Integration erneuerbarer Energiequellen.
Energiegemeinschaften tragen außerdem zur gesellschaftlichen Akzeptanz erneuerbarer Energien bei. In der Europäischen Union sind sie offiziell als juristische Einheiten anerkannt. Unterschieden wird dabei zwischen “Citizen Energy Communities (CECs)” und “Renewable Energy Communities (RECs)”. Diese Rechtsformen regeln Betrieb, Organisation und Teilnahme an Energiemärkten. Der juristische Rahmen ermöglicht es lokalen Gruppen, aktiv an Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Energie teilzunehmen – ein wichtiger Schritt in Richtung Dezentralisierung des Energiesystems und den Fortschritt der Energiewende.
Merkmale von Energiegemeinschaften

Energiegemeinschaften entstehen in der Regel auf kommunaler Ebene und werden von Bürger:innen oder lokalen Energieakteuren initiiert und geführt. Ziel ist es, die Energieversorgung nachhaltig, dezentral und gemeinschaftlich zu gestalten. Die meisten Beteiligten sind Prosumenten, also Verbraucher:innen, die gleichzeitig auch selbst Energie erzeugen und nutzen. Durch kollektives Handeln können sie erneuerbare Energie gemeinsam erzeugen, speichern, vermarkten und verbrauchen.
Mit Unterstützung von Energiemanagement-Software wie XENON lassen sich Energiegemeinschaften als eine optimierte Energieeinheit betreiben. Die Software steuert Energieflüsse, überwacht die Systemleistung und sorgt für eine effiziente Nutzung. Sie erleichtert den Zugang zu Energiemärkten und steigert die Wirtschaftlichkeit der Gemeinschaft.
Arten von Energiegemeinschaften
Grundsätzlich lassen sich Energiegemeinschaften in zwei Typen unterscheiden: physische und virtuelle.
Physische Energiegemeinschaften
Physische Energiegemeinschaften nutzen private oder teilöffentliche Stromnetze. In Modellen der kollektiven Eigenversorgung wird Energie meist über Photovoltaik (PV) erzeugt und innerhalb eines geschlossenen Netzes verteilt. Das öffentliche Netz dient als Backup, um Überschüsse oder Defizite auszugleichen. Zur Erhöhung der Flexibilität können dezentrale Speicher wie Heimspeicher oder E-Auto-Batterien eingebunden werden.
Gemeinschaften zur gemeinschaftlichen Eigenversorgung hingegen nutzen das öffentliche Netz, operieren jedoch lokal auf derselben Netzebene, oft hinter der Trafostation. Erzeugung und Verbrauch werden lokal gebündelt und ausgeglichen. Dabei sorgen Mess- und Steuerungssysteme für eine optimierte Energieverteilung.
Virtuelle Energiegemeinschaften
Virtuelle Energiegemeinschaften benötigen keine physische Netzverbindung zwischen den Teilnehmenden. Stattdessen funktioniert der Austausch über eine dezentrale Bilanzierung, bei der Erzeuger:innen und Verbraucher:innen Energie auch über größere Distanzen hinweg miteinander teilen können. Diese virtuellen Modelle können regional oder sogar landesweit organisiert sein und basieren häufig auf digitalen Plattformen zur Datenverarbeitung und Steuerung.
Vorteile von Energiegemeinschaften und Energiemanagement

Energiegemeinschaften bieten eine Reihe von Vorteilen. Sie ermöglichen es den Mitgliedern, unabhängiger vom zentralen Stromnetz zu werden, indem sie aktiv daran teilnehmen und gleichzeitig Zugang zu lokalen, erneuerbaren Energiequellen erhalten. Das schafft eine zuverlässigere, resiliente und klimafreundlichere Versorgung.
Mit Energiemanagement-Software erhalten Gemeinschaften transparente und präzise Einblicke in ihre Energieflüsse. Dadurch lassen sich Erzeugung und Verbrauch gezielt optimieren, Energieverluste reduzieren und Betriebskosten senken. Die Software unterstützt datenbasierte Entscheidungen und erhöht die Gesamteffizienz des Systems.
Durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien und die Reduktion von Emissionen leisten Energiegemeinschaften einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz. Gleichzeitig sinken die Energiekosten dank intelligenter Steuerung und besserer Ressourcennutzung. Neben technischen und wirtschaftlichen Vorteilen stärken Energiegemeinschaften auch Demokratie und Teilhabe im Energiesystem – sie fördern Mitbestimmung, Transparenz und faire Beteiligungsmodelle.